Anpflanzung von Weiden

Projekt Itzbachtal
Foto: Nendel-Stiftung

Kontinuierlich entwickeln sich die Arbeiten im Naturschutzprojekt ‘Ökologische Aufwertung des Itzbachtals‘ in Siersburg. In diesen Tagen wurden bereits ausgeführte Teilmaßnahmen gemeinsam mit dem für das Projekt beauftragten Fachgutachter Dr. Jörg Weirich, der das Vorhaben ständig als Sachverständiger begleitet, bewertet und die für die kommenden Sommer- bis Herbstwochen anstehenden Aufgaben besprochen.

Dabei fiel ein besonderes Augenmerk auf die weitere Entwicklung und Gestaltung einer zumindest Auewald-ähnlichen Biotopstruktur im Bereich des Laufs des Itzbaches im Übergang zwischen dem örtlichen Siedlungsraum und dem Naturraum des Itzbachtals.

Hier wurden kürzlich zahlreiche Weiden-Setzlinge angepflanzt, die sich schon gut entwickelt haben, wie sich Dr. Jörg Weirich (auf unserem Foto rechts) und Andreas Kiefer, Vorstandsmitglied der Karsten-Nendel-Stiftung (Trägerin des Projektes), erfreut vergegenwärtigen konnten.

Quelle: Onlinelesen - NATURSCHUTZPROJEKT ITZBACHTAL (wittich.de)
Ausgabe 02/2021

Itzbachtal legt Streuobstwiese an

Insgesamt rund 100 Obstbäume haben dieser Tage ihren zukünftigen Standort im Itzbachtal in Siersburg bekommen. Mit der Neuanpflanzung von Streuobstbeständen hat das erst im Sommer gestartete Naturschutzprojekt einer sogenannten ‘ökologischen Aufwertung‘ der Außenbereichs-Tal-Lagen im Siersburger Ortsteil Itzbach ein bedeutendes Kapitel in seinem auf mehrere Jahre angelegten Programm eröffnet. Die Pflanzung und Pflege standortgerechter heimischer Obstbäume ist ein besonderes Anliegen der ‘Karsten-Nendel-Stiftung‘, die als Trägerin des Projektes im Itzbachtal engagiert ist. Dies erfolgt auf der Basis insbesondere einer vertraglichen Vereinbarung mit der Gemeinde, die der Nendel-Naturstiftung wichtige Projektziele markiert und Verpflichtungen auferlegt. Mit der Pflanzaktion jetzt im Herbst ist erst der Anfang gemacht.

Die Talmulden im Itzbacher Naturraum sind nicht unbedingt die idealtypischen Streuobstlagen. Deshalb werden mit Bedacht die Standorte für die neuen Obstanlagen gewählt, um dabei natürlich auch der Konzeption zu folgen, dass eine möglichst extensive Nutzung von Flächen deren wilde Verbuschung vermeiden helfen. In diesem Zusammenhang ist das Grundanliegen des Gesamtvorhabens in Erinnerung zu rufen, nämlich die Artenvielfalt im Pflanzen- und Tierbestand insbesondere im Wege der Öffnung und Offenhaltung verbuschter Brachflächen zu mehren.

Wichtiger Akteur und gleichzeitig Partner der derzeitigen Arbeiten zur Neuanpflanzung von Obstbäumen, vornehmlich handelt es sich um alte und robuste Sorten, ist die Lebenshilfe Nordsaarland. Deren Betrieb für Inklusion ist als entlohnte Auftragnehmerin mit vier Beschäftigten im Rahmen der Pflanzmaßnahmen tätig.

Der Inklusive Betrieb (behinderte Menschen arbeiten mit nichtbehinderten Menschen zusammen) der Lebenshilfe soll auch bei der Realisierung weiterer Teil-Vorhaben im Gesamtprojekt mit Arbeitseinsätzen beteiligt bleiben. Die Werkstätte der Lebenshilfe erzielt so für den Betrieb und für die Beschäftigten wichtige Einnahmen, und gleichzeitig erfüllt sie als Auftragnehmerin der Naturstiftung wertvolle Aufgaben in der Zielerreichung des Projektes.

Quelle: Onlinelesen - Projekt: Itzbachtal legt Streuobstwiese an (wittich.de)
Ausgabe 48/2020

Seltenen Arten neuen Lebensraum geben

Natur-Projekt in Siersburg startet
Beweidungsprojekte sollen im Itzbachtal helfen. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Mit den Bürgern erörterte die Karsten-Nendel-Stiftung im Siersburger Itzbachtal die Ziele des Naturprojekts.

Das Projekt „Ökologische Aufwertung des Itzbachtals“ in Siersburg wird in den kommenden Jahren mit Unterstützung der Karsten-Nendel-Stiftung aus Hamburg umgesetzt (die SZ berichtete). Nachdem Anfang September erstmals die Pläne, das lang gehegte, aber bisher nicht finanzierbare Naturprojekt nun mit der Stiftung als Partner umzusetzen, vorgestellt worden waren, werden nun im „offenen Bürgerdialog“ Ziele und geplante Maßnahmen erörtert, erklärt Martin Silvanus mitteilt. Der frühere Bürgermeister der Gemeinde Rehlingen-Siersburg zählt zu den Impulsgebern des Vorhabens und hatte während seiner Amtszeit die Initiative zur ökologischen Verbesserung der Tallagen in Itzbach ergriffen. Heute begleitet er das Projekt mit ehrenamtlichem Engagement.

Auftakt war kürzlich in Itzbach auf dem sogenannten Hexendanz eine Versammlung von etwa 80 Bürgerinnen und Bürgern, die insbesondere mit dem Vorsitzenden und Gründer der Naturstiftung, die die Projektträgerschaft übernommen hat, Karsten Nendel, diskutieren konnten.

Nunmehr fand der Bürgerdialog seine Fortsetzung in Form einer Exkursion ins Itzbachtal, um vor Ort Gründe und Veranlassungen des Projektes sowie seine Ziele und Handlungsfelder konkret zu besehen. Rund 20 Personen nahmen höchst interessiert teil, schildert Sivanus, und natürlich „bemüht, den wegen Corona gebotenen Abstand stets zu wahren“.

Sachorientiert und durchaus auch kritisch waren die Fragestellungen. Den vertieften Erläuterungsbedarf nahmen sowohl der Sachverständige Dr. Jörg Weirich als auch das Vorstandsmitglied der Nendel-Naturstiftung, der Siersburger Andreas Kiefer, gern an und erläuterten insbesondere die Zusammenhänge im Projekt, die alle auf eine Mehrung der Artenvielfalt im Projektgebiet, sowohl in Pflanzen- wie auch Tierwelt, abzielten.

Weirich, der mit seinem Pflege- und Entwicklungsplan die wissenschaftliche Grundlage des Vorhabens gelegt hat, erläuterte vertieft das Herzstück des Maßnahmenpaketes: Es ist die Eröffnung von Freiräumen und von offenen Landschaftsbereichen sowie von geschützten Kleinbiotopen, um so neue und sichere Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen.

Kiefer und Silvanus erläuterten, dass es dazu erforderlich sei, die seit dem weitgehenden Rückzug der landwirtschaftlichen Nutzung voranschreitende Verbuschung auf Äckern und Wiesen einzuschränken und auch zurückzudrängen. Beweidungsprojekte – im besten Falle mit vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen – sollen zukünftig helfen, das offene und strukturierte Landschaftsbild zu bewahren. Zur Gestaltung einer abwechslungsreicheren Landschaft zähle auch die Pflege alter und die Anpflanzung neuer Streuobstbestände in dafür geeigneten Lagen. Ob in diesem Jahr noch eine weitere Exkursion stattfinden kann, sei von der Witterungslage und der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängig, teilt Silvanus mit.

Die Projektträgerin, die Karsten-Nendel-Stiftung, eine Naturstiftung mit Sitz in Hamburg, will in den kommenden Jahren im Itzbachtal einen Betrag von rund zwei Millionen Euro investieren. Die Gemeinde hat mit dem Verkauf ihrer Grundstücke im Plangebiet an die Stiftung eine grundlegende Voraussetzung geschaffen. Gleichzeitig hat sie die Projektträgerin verpflichtet, das Vorhaben binnen zehn Jahren zu realisieren.

Quelle: Bürgerdialog erörterte ökologische Aufwertung im Itzbachtal Siersburg (saarbruecker-zeitung.de)
27. Oktober 2020 um 17:19 Uhr

Aue-Wald am Bachlauf

Projekt Itzbachtal

Erste gestalterische Arbeitsschritte im Hinblick auf einen planvollen und begrenzten Umbau der Vegetationsstruktur sind dieser Tage im Rahmen des Projektes ‘Ökologische Aufwertung des Itzbachtals‘ unternommen worden. In behutsamer Weise könnte der vordere (Feucht-) Bereich des sog. ‘Gisinger Lochs‘ eine standortgerechte Entwicklung in Richtung eines zumindest Auewald-ähnlichen Landschaftsteils erfahren. Die Weide und die Erle würden hier entlang und im unmittelbaren Einzugsbereich des Baches die prägenden Baumarten sein.

Voraussetzung dazu war, dass die bereits stark ‘abgängigen‘, d.h. brüchigen und im Absterben begriffenen Fichten aus dem Gelände entnommen werden. Unser Foto zeigt die entstandene offene Freifläche.

Im Zuge dieser Teilmaßnahme kam es vergangene Woche zu einem erhöhten LKW-Aufkommen in der Gisinger Straße wegen des Abtransports des geschredderten Materials.

Die Projektträgerin, die Karsten-Nendel-Stiftung, bittet um Verständnis und Nachsicht im Hinblick auf die eingetretenen Beeinträchtigungen.

Quelle: Onlinelesen - Projekt Itzbachtal (wittich.de)
Ausgabe 43/2020

Die Natur im Itzbachtal wird aufgewertet

Bei der Vorstellung des Naturschutzprojekts „Ökologische Aufwertung des Itzbachtals“ (von links): Stiftungsgründer Karsten Nendel, der frühere Bürgermeister Martin Silvanus und Saar-Umweltminister Reinhold Jost Foto: lx

Durch Unterstützung der Karsten-Nendel-Stiftung soll das Itzbachtal in den kommenden Jahren zu einem ganz besonderen Naturraum werden.

„Ökologische Aufwertung des Itzbachtals“ lautet der etwas sperrige Arbeitstitel eines neuen Projekts. Dies haben jetzt wichtige Beteiligte vorgestellt: Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, Martin Silvanus, Reinhold Jost, Umweltminister und Siersburger Ortsvorsteher in Personalunion, dessen Referatsleiter Naturschutz Tim Otto, sowie mit der Stiftungsvorsitzende Karsten Nendel und Gemeinderatsmitglied Andreas Kiefer. Letzterer hatte Nendel aus dem Hohen Norden an den Itzbach gebracht.

Worum geht es? Bereits vor fünf Jahren wurde das Projekt durch den damaligen Bürgermeister Martin Silvanus initiiert. Das etwa 65 Hektar große Areal im Siersburger Ortsteil Itzbach kennt Silvanus aus seiner Kindheit: „Der Bereich war früher weitgehend landwirtschaftlich genutzt.“ Doch heute landwirtschaften hier nur noch zwei Nebenerwerbsbauern. Damit einher ging eine zunehmende Zuwucherung mit Büschen, und auch der Waldrand verschob sich immer weiter ins Areal hinein. „Wir wollen uns naturverträglich an die Landschaft und das Landschaftsbild von früher annähern. Nicht aus nostalgischen Gründen, sondern um den Naturraum für Pflanzen und Tiere wieder aufzuwerten“, fasst Silvanus zusammen.

Dabei soll das Gebiet entlang des Itzbachs zwischen „In den Strichen“ und dem „Gisinger Loch“ in verschiedene Zonen eingeteilt werden: Ruhezonen für seltene Vögel wie den Grauspecht, Weide für Schafe und Rinder, Streuobstwiesen, ökologische Landwirtschaft, aber auch nutzungsfreie Urwälder. Dort, wo es notwendig ist, soll eingegriffen werden, durch Ausdünnung des Waldes und Entfernung der teils wilden Verbuschung. „Ein abgestimmtes, hochwertiges, gutes Konzept“, lobte Reinhold Jost. Diesem liegt ein ausführliches Gutachten zugrunde, das über ein Jahr lang von einem Planungsbüro angefertigt wurde.

Doch ein solches Projekt kostet: die Grundstücke, die Planung, den Unterhalt und die Pflege. Für die saarländische Naturlandstiftung, der Jost vorsitzt, und die häufiger solche Projekte unterstützt, war das Projekt, kurz gesagt, etwas zu groß. Das notwendige Geld fehlte.

Hier kamen dann die Karsten-Nendel-Naturstiftung und deren Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender ins Spiel. Über eine Urlaubsbekanntschaft mit Andreas Kiefer führte eins zum anderen: „Wir redeten über Wölfe, und so kamen wir auch schnell zum Naturschutz“, sagt Nendel, der mit seiner Stiftung schon einige Naturschutzmaßnahmen unter anderem in Norddeutschland ermöglicht hat. „Dann kam ich ins Saarland und war bass erstaunt, wie grün das Saarland ist.“ Unter anderem sei man durch das Itzbachtal gewandert, und es war um den ehemaligen Unternehmer geschehen: „Ich habe mich verliebt!“ Als er hörte, dass man hier etwas mit der Naturlandstiftung machen wollte, es aber nicht dazu kam, stand für ihn fest: „Dann machen wir das.“

Ein Glücksfall für die Gemeinde und das Land – die Stiftung trägt als neuer Eigentümer die Kosten. „Wenn das die Gemeinde oder der Kreis hätten machen müssen, wäre das mit Sicherheit an den finanziellen Rahmenbedingungen gescheitert. Wir reden hier nicht über ein paar Euro fünfzig. Hier geht es um Hunderttausende von Euro, die in den kommenden Jahren zum Tragen gebracht werden“, betont Jost.

Erste Amtshandlung war der Ankauf der Grundstücke, die der Gemeinde und dem Kreis gehörten; etwa die Hälfte der Gesamtfläche. Den Rest teilen sich überwiegend private Eigentümer. „Nun braucht aber niemand Angst zu haben, dass er enteignet wird oder Ähnliches“, versichert Jost. „Wer hier mitmachen will, ist willkommen. Wer nicht mitmacht, muss das auch nicht.“ Allerdings, hofft Silvanus, „gibt das Projekt vielleicht ein Beispiel für andere Besitzer, etwa Streuobstwiesen anzupflanzen.“ Streuobstwiesen, ergänzt Nendel, seien sehr wichtig für Insekten, Vögel oder Fledermäuse. „Es schreit danach, hier etwas zu tun“, meint der leidenschaftliche Naturschützer. Dabei denkt er durchaus in größeren Dimensionen. „Es sind nicht unter 500 Obstbäume geplant, die versorgt werden müssen und geschnitten. Das ist richtig viel Arbeit“, ergänzt Kiefer.

Dank der Stiftung kann die Gemeinde nun 65 Hektar in einer Form aufwerten, die sonst nicht möglich gewesen wäre, erklärte Jost. Er ist sich sicher: In guter Zusammenarbeit mit den jetzigen Landnutzern, das sei das originäre Interesse der Stiftung, aber auch der Gemeinde und des Kreises, aber vor allen Dingen auch des Landes, sei das Projekt mit hoher Expertise, großem Engagement und finanziell solide aufgestellt. „Besser geht’s nicht. Das wird ein wirklich ganz großes Vorzeigeprojekt im Natur- und Artenschutz!“

Ganz wichtig sei nun, den Menschen zu erklären, dass hier niemandem etwas weggenommen werde. Man werde weiterhin das Areal besuchen können und es werde land- und forstwirtschaftliche Nutzung bis hin zur Jagd möglich sein. Am Ende werde das Gebiet qualitativ aufgewertet sein. „Alles, was man sich eigentlich wünscht“, meint Jost.

„Wir haben das erste Gebiet jetzt eingegrenzt, da sollen im Herbst die Bäume gepflanzt werden“, erklärt Nendel. „Ich selbst, aber das muss noch abgeklärt werden, würde gerne den Itzbach renaturieren. Da ich es vermutlich nicht schaffen werde, dass da das ganze Jahr Wasser fließt, würde ich das gerne mit Tümpeln und kleinen Wasserflächen beleben. Ich könnte mir vorstellen, dass wir damit im Winter anfangen werden.“

Quelle: Ökologische Aufwertung Itzbachtal (saarbruecker-zeitung.de)
Von Jörg Laux, 03.09.2020